Jahresbericht Vorstand 2002

Jahresbericht 2002 des Vorstandes von Globale Nachbarschaft e.V.

Projektarbeit

a) Bürgerradio „São Francisco FM“ in Sobradinho – BA, Brasilien

Unser Kontakt zum Verein ACCS – Associação de Comunicação Comunitária de Sobradinho (Verein für gemeinschaftliche Kommunikation von Sobradinho) bzgl. der Einrichtung eines bürgernahen und offenen Lokalradios besteht seit 2001. Im letzten Tätigkeitsbericht wurden Ziele und Voraussetzungen des Projektes dargelegt. Im Jahr 2002 gab es eine Reihe von Fortschritten, aber der entscheidende Durchbruch ist leider noch nicht gelungen, da die zuständige Behörde in Brasilia (ANATEL) die Sendeerlaubnis immer noch nicht erteilt hat.

Anfang März erfuhren wir, dass die ANATEL weitere Dokumente von ACCS als Voraussetzung für das weitere Genehmigungsverfahren angefordert hat. Insbesondere musste ein neuer Lageplan der Sendeeinrichtung nach genauen Vorgaben und durch einen ausgewiesenen Fachmann erstellt werden. In Ermangelung eigener Mittel bat ACCS uns um eine erste finanzielle Unterstützung um der Anforderung der Behörde nachzukommen und damit die Chancen zu wahren. Ferner geriet ACCS unter Druck, da das zur Unterbringung des Studios bereits gemietete Gebäude von der Eigentümergesellschaft verkauft werden sollte. Wenn ACCS das Gebäude nicht selbst erwirbt, müsste die Unterbringung von Studio und Sender verlagert und damit das ganze Genehmigungsverfahren neu begonnen werden. Auf die Anfrage von ACCS hin überwiesen wir daher am 22. März 2002 einen ersten Betrag von 1.000 € an ACCS. Die Auflagen für das Genehmigungsverfahren konnten daraufhin erfüllt werden. Der Kauf des Hauses, es handelt sich um ein kleines eingeschossiges Reihenhaus, konnte jedoch im Jahr 2002 noch nicht getätigt werden, da die staatliche Gesellschaft CHESF den zunächst vorgesehenen Verkauf einer Reihe von Immobilien auf das Jahr 2003 verschob, vorwiegend aus politischen Gründen. Das dafür bereitgestellte Geld hat ACCS in geeigneter Weise bei der Bank angelegt.

Nach umfangreicher Korrespondenz mit dem Vorsitzenden von ACCS, Paulo Ferreira da Silva, und mehreren Entwürfen kam es im Juni 2002 zur beiderseitigen Unterzeichnung einer ausführlichen Projektvereinbarung. Diese sieht für die Einrichtung des Studios und des Senders eine finanzielle Förderung von zunächst bis zu 5.000 € vor und beschreibt die Voraussetzungen und Ziele des Projektes, sowie gegenseitige Zusagen für eine inhaltliche Zusammenarbeit. Im September 2002 hielt sich der Vorsitzende von ACCS auf Einladung der Partnerkirchengemeinde von Sobradinho in Deutschland auf. Einige Mitglieder von GN hatten im Rahmen dieses Aufenthaltes ein zweitägiges Treffen mit Paulo Ferreira, bei dem alle Belange des Projektes ausführlich besprochen wurden. Insbesondere ergaben sich folgende Perspektiven: Aufgrund der für Oktober 2002 anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Brasilien stand nicht zu erwarten, dass die Behörde in Brasilia noch im selben Jahr das Verfahren voranbringen würde. Bundesstaatliche Behörden und Gesellschaften üben offenbar in Wahlkampfzeiten äußerste Zurückhaltung und warten die Veränderung der Machtverhältnisse ab. Paulo Ferreira machte aber deutlich, dass bei der Wahl des Kandidaten Lula da Silva der linksgerichteten Arbeiterpartei zum Präsidenten, zu der es tatsächlich kam, die Aussichten für soziale, von Bürgern getragene Projekte sehr viel besser würden. Somit bestehen berechtigte Hoffnungen, dass es im Jahr 2003 endlich zu der lange erwarteten Genehmigung des Senders kommt und dann dessen Aufbau betrieben werden kann.

b) Kindertagesstätte „Gente Valente“ in Sobradinho – BA, Brasilien

Die seit Januar 2001 laufenden Planungen für den Anbau eines Speiseraumes für die ca. 120 Kinder und eines damit verbundenen Umbaus von Küche und sanitären Anlagen waren Anfang 2002 abgeschlossen. Damit stand auch ein Finanzierungsplan, der eine Beteiligung von GN und vom Kindermissionswerk der katholischen Kirche vorsah. Im März 2002 wurde daraufhin eine Projektvereinbarung zwischen GN und dem Trägerverein der Kindertagesstätte über eine Förderung von 3.500 € geschlossen. Dieser Betrag konnte im April überwiesen werden, so dass die Bauarbeiten im Mai begannen. GN finanzierte den ersten Bauabschnitt, der bereits Ende Juni abgeschlossen war. Wegen Schwierigkeiten beim Geldtransfer für den Betrag des Kindermissionswerkes verzögerte sich der zweite Bauabschnitt (v.a. Wandputz und Überdachung des Speiseraumes), konnte aber bis zum Ende des Jahres ebenfalls fertiggestellt werden. Für das Jahr 2003 besteht die Aussicht, dass GN die Kindertagesstätte bei der Ausstattung des Raumes, insbesondere dem Mobiliar mit einem weiteren Geldbetrag fördert.

c) Ökologischer Kaffeeanbau in Garrafão – ES, Brasilien

In São João de Garrafão plant die landwirtschaftliche Familienschule (Escola Família Agrícola – EFA) unter Leitung von Siegmund Berger eine modellhafte Pflanzung für ökologischen Kaffeeanbau, die über die Schüler und deren Familien neue Impulse für ihre wirtschaftliche Entwicklung der Region geben soll. Als ersten Schritt der Projektzusammenarbeit haben GN und der Trägerverein der EFA (APEAEFA) eine Partnerschaftsvereinbarung formuliert und im April bzw. Mai unterzeichnet. Diese Vereinbarung formuliert allgemein die Ziele, die gegenseitigen Verpflichtungen und die Aufgaben beider Partner und bereitet damit die Verwirklichung noch zu vereinbarender konkreter Projekte vor.

Ende Februar 2002 hat Siegmund Berger einen detaillierten Kostenplan für den Auf- und Ausbau der Kaffeepflanzung in mehreren Stufen vorgelegt. Auf der Grundlage dieses Kostenplans und der weiteren ausführlichen Korrespondenz mit Siegmund Berger und der APEAEFA hat die Mitgliederversammlung von GN im Juli 2002 die Förderung einer ersten Stufe des Projektes mit 2.800 € beschlossen. Mit der Umsetzung sollte im August 2002 begonnen werden. Im selben Monat hat jedoch einer der beiden Agrartechniker, die in der Schule als Lehrer tätig sind, seine Stelle bei der EFA gekündigt. Damit geriet die Schule in einen unvorhergesehenen personellen Engpass, insbesondere im Bereich des praktischen Unterrichts und der Betreuung landwirtschaftlicher Vorhaben. Der Beginn des Kaffeeprojektes musste daher verschoben werden. Bis Ende 2002 konnte Siegmund Berger noch keinen neuen Mitarbeiter mit agrartechnischer Qualifikation finden, so dass die Kaffee-pflanzung erst im Laufe des Jahres 2003 verwirklicht werden kann.

d) Ausbau der hauswirtschaftlichen Ausstattung der EFA in Garrafão – ES, Brasilien

Die EFA von Garrafão unterrichtet ca. 230 Schülerinnen und Schüler, von denen im Wechsel je die Hälfte Ganztagsunterricht erhält und ein Teil im Internat wohnt. Daher sind die Schüler täglich mit mehreren Mahlzeiten zu versorgen. Mit der Präfektur (Kommunalverwaltung) von Santa Maria de Jetibá wurde vereinbart, die Küche und den Essraum auszubauen und zu renovieren, denn diese waren ursprünglich nur für die Hälfte der gegenwärtigen Schülerzahl ausgelegt. Im Rahmen dieses Ausbaus plant der Trägerverein APEAEFA die Einrichtung einer Backstube anstelle des bisher verwendeten holzbefeuerten Steinofens, der selbst bei ganztägigem Betrieb kaum mehr die notwendige Zahl an Broten produziert und zudem einen erheblichen personellen Aufwand erfordert. Eine Bäckerei gibt es in Garrafão nicht, so dass von außerhalb der Schule kein Brot bezogen werden kann. Eine gut funktionierende Backstube könnte umgekehrt eine willkommene Einnahmequelle für die EFA darstellen, wenn ein Teil der Produktion in Garrafão verkauft würde.

Im April hat die APEAEFA einen Vorschlag für die Einrichtung der Backstube und einen Kostenplan in Höhe von ca. 4.200 € vorgelegt. In der weiteren Korrespondenz wurde eine Möglichkeit erörtert, die Einrichtung in mehreren Stufen zu realisieren, da für den Anfang eine so hohe Summe nicht zur Verfügung steht. Die erste Teilinvestition sollte noch vor Ende 2002 getätigt werden. Im Laufe des September stellte sich jedoch heraus, dass die Präfektur von Santa Maria de Jetibá in großen Finanznöten steckt und den zugesagten Ausbau der Küche nicht mehr im Jahr 2002 finanzieren kann. Die APEAEFA hat daraufhin entschieden auch die Anschaffung der Backstube zu verschieben, da für die Geräte zuerst eine geeignete Räumlichkeit vorhanden sein muss und sie durch die Umbaumaßnahmen Schaden nehmen könnten. Für 2003 erwarten wir, dass die Voraussetzungen für die Einrichtung der Backstube gegeben sein werden und GN dort einen Betrag von ca. 2.500 € investiert.

e) Dorfentwicklung im Umland von Sobradinho – BA, Brasilien

Wie im letzten Tätigkeitsbericht dargelegt, befindet sich der Verein NACSA (Verein Soziales Aktionszentrum von Sobradinho und Umgebung) nach dem Tod des Vorsitzenden in einer schwierigen Situation, woran sich im Laufe des Jahres 2002 nichts grundlegendes geändert hat. Über gelegentliche Korrespondenzen hat GN den Kontakt zum Verein gehalten und möchte bei dem geplanten Besuch in Sobradinho im August 2003 mit NACSA über die Aussichten einer Zusammenarbeit ausführlich sprechen. Zur Zeit zeichnet sich aber kein konkretes Vorhaben ab, das noch im Jahr 2003 begonnen werden könnte.

Das oben erwähnte Treffen mit Paulo Ferreira im September 2002, an dem auch der katholische Priester von Sobradinho, Padre João Sena, teilnahm, zeigte indessen vielversprechende Ansätze für Dorfentwicklungsmaßnahmen in der Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde Sobradinhos und der Pastoralarbeit der Diözese von Juazeiro. Letztere haben mit den Produktionsgemeinschaften von Kleinbauern in drei Dörfern bereits eine Beratungsarbeit begonnen und planen gemeinsame Maßnahmen, die in erster Linie der Existenzsicherung der Familien und Dorfgemeinschaften dienen sollen. Die Förderung der Gemeinschaft und der Bildung, insbesondere auch bei Frauen, soll ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit sein. Für den Besuch in Sobradinho im August 2003 wurden bereits eine Reihe von Gesprächen und Besichtigungen vereinbart, bei denen sich herausstellen soll, wie GN einen Beitrag zu dieser Arbeit leisten kann. Die Einbeziehung des Vereins NACSA aus Sobradinho in diese Arbeit erscheint möglich, genaueres dazu kann aber nur in persönlichen Gesprächen vor Ort festgestellt werden.

f) Förderung von Schulen in Herat – Afghanistan

Durch persönliche Kontakte zu Exilafghanen, die seit langer Zeit in Deutschland leben, entstand bei Mitgliedern von GN der Wunsch für die Entwicklungshilfe in Afghanistan, insbesondere im Bereich der Schulbildung tätig zu werden. Die Kontakte führten in die Stadt Herat im Nordwesten Afghanistans, mit knapp 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Indirekt spielt die Stadt Mashhad im benachbarten Iran ein wichtige Rolle, da dort bis heute viele Flüchtlinge aus Herat leben und aufgrund der desolaten Lage in Afghanistan die meisten Güter nur dort beschafft werden können. Zusammen mit einigen engagierten Afghanen in Mashhad und der stellvertretenden Leiterin des Schulamtes in Herat, Frau Sai, wurden seit Mai 2002 konkrete Überlegungen angestellt, wie einige Schulen in Herat unterstützt werden könnten. Ein wichtiges Ziel ist dabei über die direkten Kontakte gerade an Schulen bzw. mit Maßnahmen helfen zu können, die nicht im Wirkungsbereich der größeren Hilfsorganisationen liegen. Dabei haben wir zwei Maßnahmen ins Auge gefasst, deren Umsetzung seit August in der Planung ist.

An erster Stelle steht eine pädagogische Fortbildung für Grundschullehrer in Herat. Nach 20 Jahren Krieg und dem Schulverbot für Frauen unter den Taliban ist das Schulwesen Afghanistans in einer sehr schwierigen Verfassung. Viele Lehrer und vor allem Lehrerinnen konnten ihren Beruf seit vielen Jahren nicht mehr ausüben. Die Ausbildung neuer Lehrer und erst recht ihre Fortbildung kamen praktisch zum Erliegen, so dass die Pädagogik auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben ist. Für den Aufbau eines angemessenen Schulsystems ist daher die Lehrerfortbildung ein wichtiger Grundstein. Der Plan sieht vor, dass unter der Regie des Schulamtes in Herat pädagogisch qualifizierte Ausbilder und Lehrer eine dreimonatige Fortbildung Grundschulen in Herat durchführen. Die Referenten sollen überwiegend Exilafghanen aus Mashhad sein, die dort seit längerem an afghanischen Schulen oder an der pädagogischen Hochschule tätig sind. Im Rahmen der Schulung erhalten die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer umfangreiches didaktisches Material zu allen Grundschulfächern, das sich in der schulischen Arbeit in Mashhad bewährt hat. Die Kosten für diese Maßnahme werden bei etwa 1000 € bis 2000 € liegen, was noch von der genauen Teilnehmerzahl abhängt. Ursprünglich war angestrebt die Schulferien in den Monaten Januar bis März für die Fortbildung zu nutzen, was aber aufgrund der Zeitknappheit nicht mehr zu realisieren war. Mit der örtlichen Schulbehörde wird derzeit überlegt, wann und in welchem Rahmen sie möglichst noch im Jahr 2003 stattfinden kann.

Die zweite geplante Maßnahme betrifft die Vervielfältigung von selbsterstellten Unterrichtsmaterialien in den Schulen. Da kaum Unterrichtsmaterialien vorhanden und Fotokopierer finanziell wie technisch für die Schulen untragbar sind, wird dringend eine einfache und robuste Vervielfältigungsmöglichkeit ohne allzu große Folgekosten gebraucht. Vorgesehen sind einfache Umdruckgeräte auf der Basis von mechanisch erstellten Matrizen (per Schreibmaschine oder handschriftlich). Die Geräte sind in Mashhad in Schulen gebräuchlich und dort für etwa 600 € zu kaufen. Vorstellbar ist die gemeinsame Nutzung solcher Geräte durch mehrere benachbarte Schulen. Bis Ende 2002 konnten die Auswahl von Schulen und die Regelung der gemeinsamen Nutzung, sowie einige technische Fragen noch nicht abschließend geklärt werden.

Die politische und gesellschaftliche Situation in Afghanistan ist nach wie vor sehr unsicher. Die als Provinzgouverneure eingesetzten früheren „War Lords“, in Herat ist es Ismail Khan, versuchen ihre Machtposition zu sichern und wirken der Demokratisierung und Entwaffnung entgegen. Da Bildung jedoch einer der wichtigsten Beiträge zur Reform und Befriedung des Landes ist, erscheint uns der Einsatz trotz der Risiken gerechtfertigt.

Förderung der Entwicklungshilfe durch hiesige Informations- und Vereinsarbeit

Veranstaltungen von Globale Nachbarschaft e.V. im Jahr 2002

1. Mitgliederversammlung am 17. Februar in Hoffnungsthal; Schwerpunkte: Jahresbericht und Entlastung des Vorstandes; Haushaltsplan 2002; Beschluss der Projektvereinbarung mit ACCS über die Einrichtung des Bürgerradios; Verabschiedung von Richtlinien für die Bezuschussung von Auslandseinsätzen und Diskussion über eine mögliche Brasilienfahrt im Sommer 2002 oder 2003.

Seminarwochenende zum Thema „Ewiger Frieden“ vom 19.-21. April in Hiltrup; Im Kloster der Herz-Jesu-Missionare in Hiltrup arbeiteten 19 Teilnehmer (außerdem fünf Kinder) in vielfältigen und kontrastreichen Formen an dem Thema „Ewiger Frieden“ im Sinne einer völkerverbindenden Vision, die Maßstab und Richtschnur auch für Entwicklungsarbeit sein sollte.

Studientag „Perspektiven sozialer Arbeit in Afghanistan“ am 01. Juni in Aachen; Gemeinsam mit der aus Afghanistan stammenden Familie Hashemi informierten sich Mitglieder von GN und weitere interessierte Teilnehmer in Aachen über die kulturelle Geschichte und Identität des Landes, insbesondere der Region Herat und diskutierten die Aussichten für eine soziale Entwicklung des Landes.

2. Mitgliederversammlung am 06. Juli in Aachen; Schwerpunkte: Die MV beschließt die Förderung des Kaffeeanbaus und der Einrichtung einer Backstube in der EFA von Garrafao – ES, Brasilien; diskutiert mögliche Maßnahmen in Afghanistan und beauftragt den Vorstand mit der Suche nach Partnern und beschließt eine Fahrt nach Brasilien für August 2003.

Werkstatt für die Ausstellung „Bürgerradio“ am 10. August in Niederbachem; In Niederbachem bei Bonn erarbeiteten Mitglieder von GN eine neue Ausstellung mit vier Plakaten zum geplanten Bürgerradio in Sobradinho.

Treffen mit Paulo Ferreira und Padre Joao Sena am 14./15. September in Bornheim und Bonn; Im Rahmen ihres Besuches bei der deutschen katholischen Partnergemeinde in Wachtendonk übernahm GN die Programmgestaltung für zwei Tage. Schwerpunkte waren der Besuch bei einem deutschen Bürgerradio in Bornheim, ausführliche Gespräche über die Perspektiven sozialer Arbeit in Sobradinho sowie des Radioprojektes und die Mitgestaltung des Eine-Welt-Tages in Bonn. Insbesondere wurden der Besuch in Sobradinho im August 2003 und dessen Programm verabredet.

Eine-Welt-Tag am 15. September in Bonn; Das Eine-Welt-Forum Bonn veranstaltete den Tag diesmal in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle der Bundesrepublik Deutschland. GN war mit einem Informationsstand und der Ausstellung über das Bürgerradio vertreten. Die beiden Gäste aus Brasilien (s.o.) stellten sich auf dem Podium einem Interview mit dem Eine-Welt-Promotor Ulrich Merker.

3. Mitgliederversammlung am 17. November in Bonn; Schwerpunkte: Die MV hat über die Verwendung von überschüssigen Spenden aus dem Jahr 2002 und die Bildung von Rücklagen entschieden; die Finanzierung von zwei Maßnahmen für Schulen in Herat – Afghanistan beschlossen und die Durchführung einer Brasilienfahrt im Jahr 2003 besprochen.

Abschluss der Eine-Welt-Woche am 29. November in Wachtberg (Rhein-Sieg-Kreis); Bei der Veranstaltung war GN durch einen Stand und die Ausstellung über das Bürgerradio vertreten. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verzehr des Tages kommt der Projektarbeit von GN zugute.

Seminarwochenende zum Thema „Bildung“ vom 13.-15. Dezember in Walberberg; In der Jugendakademie in Walberberg diskutierten 19 Teilnehmer (dazu sieben Kinder) ihr Verständnis von Bildung in unserer Zeit auf dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung von Bildungsvorstellungen und der gegenwärtigen Bedeutung von Bildung für unsere Gesellschaft und die Menschen in der Dritten Welt.
Die monatlichen Vereinstreffen (Januar – Dezember) fanden das ganze Jahr hindurch im bewährten Rhythmus an Dienstagen bzw. Donnerstagen abends in wechselnden Privaträumen von Mitgliedern statt. Die Themen hatten meist einen direkten Bezug zur aktuellen Vereinsarbeit. Die Idee, einen Teil der Abende in öffentlichen Räumen zu längerfristig bekannt gegebenen Themen zu veranstalten und damit insbesondere ein Angebot für Nichtmitglieder zu schaffen, wurde 2002 noch nicht verwirklicht.

Informationsmaterialien

Die Redaktion der Vereinszeitung „Globale Nachbarschaft“ gab im Jahre 2002 eine weitere Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt „Medien und Demokratisierung: Gemeinschaftsradio in Sobradinho“ heraus. Die dritte Ausgabe wurde im Dezember teilweise fertiggestellt und wird Anfang 2003 erscheinen. Das angestrebte Ziel, die Vereinszeitung etwa dreimal jährlich herauszugeben, ist vorläufig nicht realisierbar, so dass zukünftig mit ein oder zwei Ausgaben pro Jahr zu rechnen ist.

Die Ausstellung über das Bürgerradio Sobradinho mit vier Plakaten ist im September fertiggestellt worden und kam bei den Eine-Welt-Tagen in Bonn und in Wachtberg sowie bei einer Informationsveranstaltung in Wachtendonk zum Einsatz.

Die Seiten des Vereins im Internet unter www.GlobaleNachbarschaft.org wurden im öffentlichen Teil neu gestaltet und erheblich erweitert. Die Projektarbeit von GN ist dort beschrieben und mit Abbildungen sowie Fotos illustriert. Daneben sind wichtige Dokumente wie Satzung, Jahresberichte und gedruckte Informationsmaterialien abrufbar.

im Original gez. Guido Hinz, Vorsitzender                  Bonn, 30. Januar 2003